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DKV-Report 2021: Junge Erwachsene und die Coronafalle

02.11.2021 - Eine Gruppe der Deutschen leidet auf besondere Weise unter den Folgen der Corona-Pandemie: die jungen Erwachsenen im Alter zwischen 18 und 29 Jahren. Sie sind zu wahren Sitzweltmeistern geworden.

Bei ihnen ist die Dauer, die sie auf dem Stuhl oder im Sessel zubringen, im Vergleich zum Durchschnitt der Bevölkerung überproportional angestiegen: von acht Stunden und 41 Minuten im Jahr 2018 zu aktuell 10,5 Stunden. Das sind zwei Stunden mehr als der im DKV-Gesundheitsreport 2021 ermittelte Mittelwert.

Diese Entwicklung gibt zu denken und lenkt den Blick auf die spezielle Arbeitssituation junger Erwachsener. So sitzen sie bei der Arbeit oder in der Ausbildung häufig lange Zeit ohne Unterbrechung – mehr und öfter als die anderen Altersgruppen. Tätigkeiten im Homeoffice haben die Tendenz noch verstärkt. Es ist daher keine Überraschung, dass mit 46 Prozent fast ebenso viele von ihnen über Rückenschmerzen klagen wie der Durchschnitt aller Befragten (49 Prozent).

Allerdings gleichen sie Defizite im Vergleich zum Durchschnitt der Bevölkerung wesentlich häufiger durch körperliche Aktivität aus. Keine der befragten Altersgruppen gab so häufig an, Mitglied in einem Fitnessstudio zu sein wie sie. Keine andere Altersgruppe ist seit Einsetzen der Pandemie so häufig aufs Fahrrad gestiegen oder zu Fuß gegangen. Ähnlich verhält es sich mit dem Joggen oder Walken. 40 Prozent von ihnen gaben zudem an, mehr Fitnesstraining zu Hause oder im heimischen Garten gemacht zu haben. Auch damit sind sie Spitzenreiter. Fitness-Apps und Online-Sportkurse stehen bei ihnen so hoch im Kurs wie in keiner anderen Altersgruppe. Und auch für Entspannungstraining und Meditation sind sie am aufgeschlossensten.

Bei der Ernährung zeigt sich ein weniger einheitliches Bild. Jüngere Menschen verzichten häufiger auf Obst und Gemüse als andere Altersgruppen. In ihrem Essverhalten polarisieren sie. Während 22 Prozent angaben, sich vegetarisch zu ernähren (Durchschnitt: 13 Prozent), lag mit 19 Prozent auch der tägliche Fleischkonsum höher als im Durchschnitt (15 Prozent).
Insgesamt macht der DKV Gesundheitsreport 2021 deutlich, dass die jungen Erwachsenen weniger sorgsam und gesundheitsbewusst in punkto Ernährung agieren als die älteren Befragten. Das gleiche gilt für das Rauchen und das Stressempfinden. Wünschenswert wäre hier ein ähnlich hohes Engagement wie sie bei den körperlichen Aktivitäten zeigen.

Text: Martin Sulkowsky

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